Einen gesunden Haferdrink selbst herzustellen ist kein Hexenwerk. Ich habe mich dafür entschieden, weil ich keine industriell hergestellte und dadurch ultrahocherhitze Milch trinken will. So bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten.
Zudem enthält sie weniger Fett als Mandel oder Sojamilch und enthält dafür viele sättigende Ballaststoffe die wiederum für unsere Verdauung und unser Mikrobiom hilfreich sind.
Ich habe einige Rezepte ausprobiert und kam leider nicht wirklich zu einem trinkbaren und vor allem für meinen Kaffee nutzbaren Erfolg. In den meisten Fällen schmeckte dieser Haferbrei so gar nicht. Um ein gutes Ergebnis zu erhalten, muss die Stärke enzymatisch aufgeschlossen werden. Das passiert durch die Alpha und Beta Amylase. Diese spalten, die im Hafer komplexen Zucker (wie Stärke) in einfachere Zucker (wie Maltose) auf. Dadurch schmeckt die Milch süßer. Hafer besteht nämlich aus 50-60% aus Stärke die beim mischen und erhitzen eine schleimige Konsistenz annimmt. Deshalb hatte ich ohne Enzyme auch nur einen Haferbrei. 🙄
✔Amylasen sind Enzyme, die Stärke in den einfacheren und süßeren Zucker Maltose aufspalten. Dadurch schmeckt die Hafermilch süßer als die Flocken selbst. Diese Enzyme befinden sich auch in unserem Speichel.
✔Tierische Milch schäumt natürlich besser. Das liegt an ihrem natürlichem Fett- und Eiweißgehalt. Deshalb werden den konventionell hergestellten Haferdrinks auch Verdickungs- und Bindemittel sowie Fette hinzugefügt.
✔Käuflich erworbene Haferdrinks müssen durch Homogenisierung und Pasteurisierung stark erhitzt werden, um die Haltbarkeit zu verlängern und um Bakterien abzutöten. Schließlich stehen diese ja meist ungekühlt in den Verkaufsregalen.
✔Bei der Herstellung von selbstgemachten Hafermilch ist darauf zu achten, dass die Milch in sterile Glasflaschen abgefüllt wird. Also sollten die Flaschen vorab mit heißen, abgekochten Wasser gespült werden. Der Drink muss im Kühlschrank gelagert werden und sollte innerhalb von 3-5 Tagen aufgebraucht werden. Empfohlen wird, vor der Abfüllung eine kurze (15-20 Sek.) Erhitzung auf 90-95 Grad unter Rühren. Lass ihn abkühlen und fülle ihn dann in Glasflaschen ab.
✔Ich füge meinem Haferdrink Lecithin und Sonnenblumenöl hinzu. Meine Hafermilch schmeckt cremig und angenehm süß. So kann ich sie wunderbar in meinem Kaffee genießen oder für alle anderen Zwecke und Rezepte wie Milchreis, Milchshakes und natürlich auch für mein Müsli einsetzen.
Das brauchst du zur Herstellung von selbstgemachter Hafermilch:
✔Leistungsfähiger Standmixer oder Stabmixer.
✔Filterbeutel aus Leinen. Ich verwende einen Beutel zum Zuziehen.
✔Enzymlösungen. Ich kaufe diese bei der Fa. Nectarbar
Zutaten für deinen Haferdrink:
110 g Haferflocken, 1 Liter Wasser, 2 Tropfen Enzymlösung N1 und 2 Tropfen Enzymlösung N2.
Ich füge noch 1 TL Sonnenblumen-Lecithin und 1 EL Sonnenblumenöl hinzu.
Zubereitung:
- Haferflocken mit 70°C erhitzten Wasser ca. 1 Minute auf hoher Stufe mixen. Damit dein Wasser eine Temperatur von ca. 70° C bekommt, brauchst du 300ml Wasser mit Raumtemperatur und 700ml Kochwasser.
- Gib dann 2 Tropfen N1 Enzymlösung dazu. Nochmal sanft mixen und für ca. 20 Minuten mit Deckel einwirken lassen.
- Danach rührst du 2 Tropfen Enzymlösung N2 ein und mixt diese wieder. Der Drink sollte dabei ein Temperatur von ca. 60°C haben. Di Einwirkzeit beträgt jetzt 30-40 Minuten. Je länger die Einwirkzeit der Enzymlösung N2, desto süßer wird dein Haferdrink. Hier füge ich das Lecithin und das Sonnenblumenöl dazu, mixe alles und gebe es in meine vorbereiteten Glasflaschen.
Die Haferreste bekommen unsere Hühner 😁. Du kannst die Reste aber auch trocknen weiterverwenden für dein Müsli oder im Gebäck. Den Seihbeutel koche ich vor der nächsten Anwendung aus.
So, nun viel Spaß beim Zubereiten deiner selbstgemachten Hafermilch. Ich finde der Aufwand lohnt sich und ich habe beim Trinken ein tolles Gefühl. Zudem geht es mir inzwischen schon ganz leicht von der Hand.
Genüssliche Grüße
Michaela