Gesunder Beckenboden – die Kraft von innen

Der Beckenboden besteht aus drei Muskelschichten, die gitterförmig übereinander gelegt sind. Durch diese Struktur wird der Beckenboden sehr stark und belastbar, was er auch sein muss, da er alle Organe des kleinen Beckens und im Grunde den gesamten Rumpf trägt. Er hat die Aufgabe, einerseits festzuhalten und zu verschließen, andererseits muss er sich öffnen und loslassen. Jegliche Beschwerden in diesem Bereich können durch gezielte Gymnastik behoben bzw. gelindert werden. Da aber der Beckenbodenbereich nur selten bewusst aktiviert wird, nehmen viele Menschen diesen Muskelbereich kaum wahr.

 

Ein instabiler Beckenboden löst unangenehme Symptome aus: Verdauungsprobleme, Blasen- und Stuhlinkontinenz. Die Ursachen sind vielfältig. Durch Schwangerschaften, vaginale Geburten, chronische Druckerhöhungen im Bauchraum, wie z. B. bei Asthma und chronischer Verstopfung, durch Übergewicht, Verletzungen und Voroperationen im Bereich des Beckenbodens, kann die empfindliche Statik des Beckenbodens gestört werden. Dadurch werden die Muskeln überdehnt, die Nerven werden gezerrt.

Im fortgeschrittenen Stadium können dabei die Organe des Beckens nach außen fallen und so die eingangs erwähnten unschönen Symptome auslösen. Betroffen sind – entgegen der landläufigen Meinung – aber nicht nur Frauen. Auch Männer können unter einer Instabilität des Beckenboden leiden und dann unter den typischen Beschwerden leiden.

Ein gesunder Beckenboden bedeutet:

 

  • Erinnerung an die Beckenkraft und weibliche Schönheit
  • Starke und flexible Beckenbodenmuskulatur
  • Ideale Voraussetzung zur Schwangerschaft
  • Schutz und Unterstützung der Organe des Unterleibs
  • Vorbeugung für Inkontinenz, Organsenkung, Hämorrhoiden
  • Aufhebung oder Linderung von Rückenbeschwerden
  • Gute und gesunde Haltung
  • Verbesserung der Darmperistaltik
  • Flexibilität des Beckens, Geschmeidigkeit und Anmut

Eine Viertel Stunde Training täglich ist bereits ausreichend, die Regelmäßigkeit spielt dabei die wichtigste Rolle. Idealerweise planen Sie die tägliche Beckenboden Gymnastik, so wie das Zähneputzen, in Ihren Alltag ein.

 

Beckenbodengymnastik ist einfach, und das Praktische daran ist:
Viele Beckenbodenübungen können überall durchgeführt werden, ohne dass andere Menschen merken, was Sie gerade tun. Wichtig ist allerdings, die Übungen sorgfältig und korrekt durchzuführen.

Wenn Sie den Schließmuskel Ihrer Harnröhre zusammenkneifen, so als ob Sie beim Wasserlassen den Urinstrahl willentlich unterbrechen wollten, spannen sich automatisch auch andere Muskeln an: die Muskeln des Beckenbodens.

Grundübung

  • Die Muskeln so stark wie möglich anspannen, ohne dabei andere Muskelpartien mit zu beanspruchen. Bis zu 10 mal wiederholen.
  • Ziel ist es, die Muskeln jeweils 6-8 Sekunden anzuspannen.
  • Die Übungen 3 mal täglich durchführen.

 

Es gibt sehr viele unterschiedliche Übungen, die den Beckenboden trainieren. Er lässt sich sowohl im Stehen als auch im Sitzen oder Liegen kräftigen. Welche Übungen für einen persönlich geeignet sind, kann man mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen oder mit physiotherapeutischer Hilfe herausfinden. Auch Volkshochschulen, Hebammenpraxen und viele andere Institutionen bieten Kurse zum Beckenbodentraining an.

 

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